Hallo Mario,
Am Donnerstag, 26. November 2009 schrieb Mario Stich:
Bislang habe ich fetchmail zum abholen von POP-Konten so eingesetzt, das die mails direkt ins lokale Postfach zugestellt wurden.
Nun möchte ich die mails an Postfix übergeben, damit dann auch alle meine eingestellten Restrictions und Amavis zum Zuge kommen. (geht mit der option mda im Fetchmail)
Aber wie sollen die Restrictions richtig funktionieren, da Postfix die mails doch Lokal (also vom Lokalhost) bekommt und nicht direkt von einem anderen Mailserver? Also sieht Postfix doch z.B. die IP des mailservers nicht, der die mail ursprünglich ins Postfach meines Providers abgelegt hat oder? Somit kann ich doch auch Spamlisten vergessen, oder?
genau da liegt das Problem: Der ursprünglich zuständige MX hat die Mails bereits angenommen und in ein Postfach gelegt, aus dem du sie dann abholst. Alle Restrictionen in deinem Postfix, die auf eine Ablehnung der Mail hinauslaufen, soregn entweder dafür, daß die Mail im Postfach verbleibt und dieses zumüllt, oder der angebliche Absender einen Bounce erhält und du somit zur Backscatter-Quelle wirst. Beides willst du nicht...
Der einzige Ort, an dem Spam sinnvoll bekämpft und sauber rejected werden kann, ist auf dem ersten Mailserver in der Kette, also dem für die Domain zuständigen MX. Wenn du über den keine Kontrolle hast, kannst du auch nicht viel gegen Spam ausrichten.
Die einzige Möglichkeit, die du in deinem Setup hast, ist die Beurteilung der Spamwahrscheinlichkeit z.B. mit Amavis, um die Mails zu taggen, in Spam-Ordner zu verschieben oder zu verwerfen. Da der Absender immer davon ausgehen muss, daß seine Mails angekommen sind (er hat ja ein OK vom MX erhalten) ist so ein Setup sehr arbeitsintensiv und fehleranfällig (regelmäßiges manuelles Überprüfen der Spam-Ordner) bis juristisch problematisch ("Kommunikationsunterdrückung"), abhängig vom organisatorischen Umfeld und deiner Rolle in diesem Umfeld.
hth Gruß, Gregor